Mentale Balance

Innere Unruhe und Stress

...was im Körper passiert, warum Haut und Hormone davon beeinflusst werden und viele Tipps zum entspannen

5 Minuten

Das Gefühl nie genug zu schaffen, immer der To-Do Liste hinterherzulaufen, nicht genug Zeit zu haben. Das Gefühl, dass der Partner einen nicht mehr so liebt wie früher, die Zweifel, ob man mehr für seine Freunde da sein sollte, es wieder nicht geschafft zu haben Zucker wegzulassen. Doch eine Pizza gegessen, obwohl man sich vorher vorgenommen hatte den Salat zunehmen…

Stress und innere Unruhe kann viele Auslöser haben. Oft steckt das Gefühl dahinter nicht gut genug zu sein und eigene und fremde Erwartungen nicht erfüllen zu können.

Hautkrankheiten durch mentalen Stress?

Die meisten Hautkrankheiten, insbesondere Neurodermitis und Akne, haben oft auch psychische Auslöser. Hautkrankheiten treten generell öfter bei sensiblen Menschen auf, die sehr feinfühlig sind für sich selbst und ihre Mitmenschen und z.B. Streit und angespannte Stimmung schwer ertragen können. Sie können entstehen, wenn man sich selbst viel Druck macht, viel im eigenen Kopf ist, keine Grenzen setzen kann, unruhig ist und sich Sorgen macht.

So wie dein Herz klopft, wenn du aufgeregt bist, kann sich auch die innere Unruhe im Körper bemerkbar machen. Die ist aber oft nicht nur kurz da, sondern setzt sich über Monate oder Jahre fest und die Haut dient dabei als Ventil. Und auch als Ausdruck vom Körper, dass etwas nicht stimmt und du eine innere Anspannung lösen darfst. Es ist unglaublich wie sehr der Geist und der Körper zusammen hängen.

Durch den stetig hohen Cortisol- und Adrenalinspiegel wird außerdem eine vermehrte Talgproduktion angeregt, was die Poren verstopft. Zusätzlich begünstigt das entstandene Hormonchaos fettige Haut, die ein Nährboden für Bakterien ist.

Die Rolle des vegetativen Nervensystems

Das vegetative Nervensystem steuert lebenswichtige Organe im Körper und besteht aus den Gegenspielern Sympathikus und Parasympathikus.
Der Parasympathikus sorgt für Ruhe im Nervensystem, der Sympathikus dagegen wird durch Stress aktiviert. Wichtig für den Körper ist, dass der Parasympathikus den Sympathikus ausreguliert. Beide Teile sollten über den Tag ausgeglichen sein. Heißt: Phasen der Anspannung sollten durch Phasen der Entspannung abgelöst werden.

Wenn das sympathische Nervensystem zu oft und lange stimuliert wird, dann kann der Körper nicht mehr richtig arbeiten und ist ständig im Stressmodus. Die Verdauungsorgane werden auf Pause gesetzt, weil alle Energie für die Flucht gebraucht wird. Diese findet allerdings nicht statt und der Stress bleibt im Körper und wird nicht abgelassen.

Die Folgen: Der Schlaf ist schlecht, die Verdauung leidet, dadurch werden Nährstoffe nicht mehr richtig aufgenommen, die Hormone sind nicht mehr in Balance, das Immunsystem wird schwächer, Entzündungen entstehen, Hautkrankheiten entstehen. Ein Teufelskreis.

Tipps: Was du für mehr Ruhe im Kopf und Entspannung tun kann

  • Entwickel ein Gefühl für dich

Um innere Anspannungen zu lösen kann es helfen, mehr mit sich verbunden zu sein, die eigenen Gefühle zu fühlen und anzunehmen. Denn du solltest erstmal wissen welche Gefühle überhaupt da sind, um sie zu hinterfragen und annehmen zu können.

Eine sehr hilfreiche Technik dafür ist die Meditation. Dabei lernst du wieder dieses Gefühl für dich selbst zu bekommen und in dich rein zu spüren. Außerdem kann die Konzentration auf den Atem dich in den gegenwärtigen Moment holen und damit aus den Denkschleifen.

Wie ich mit dem Meditieren angefangen habe und wie das für mich funktioniert hat erfährst du bald hier.‍

  • Achte auf deinen Atmen

Der Atem ist für den Körper ein Hinweis auf Anspannung oder Entspannung. Geht der Atem langsamer, dann entspannt der Körper sich und wir erreichen die erwähnte Aktivierung des parasympathischen Nervensystems. Endlich mal Ruhe!

Deshalb hilft es sehr in stressigen Phasen einfach bewusst durchzuatmen. Auch die Spannung im Kiefer und Nacken loszulassen tut gut.

Versuch über den Tag immer mal wieder daran zu denken bewusst zu atmen und Spannung loszulassen. Dafür kannst du dir einen Timer stellen, der dich erinnert.‍

  • Hole dich in den gegenwärtigen Moment

Da wir gerade beim Bewusstein sind: Der ultimative Tipp, um aus dem Kopf zu kommen ist: Trainieren im gegenwärtigen Moment zu sein. In diesem Moment gerade ist meist alles gut. Wenn du dich darauf konzentrierst, was um dich herum passiert, dann holst du dich aus dem Kopf und fühlst dich direkt ruhiger.

Versuche nicht ständig am Handy zu sein und versuche nur eine Sache gleichzeitig zu machen und dich darauf zu konzentrieren.

Eine Übung, die ich liebe und mir immer direkt hilft:

Schau dich um und zähle 3 Dinge auf, die du siehst. 3 Dinge, die du hörst. 3 Dinge, die du fühlst. 3 Dinge, die du riechst.

Ich mache das gerne z.B. bei meinem Morgenspaziergang und habe schon viele Dinge in meiner Nachbarschaft entdeckt, die ich vorher nie gesehen habe.

  • Schreibe alles auf und plane

Schreibe deine Gefühle auf, deine To-Dos, deine Ideen, deinen Einkaufszettel… was immer dir im Kopf rumschwirrt. Was auf dem Papier ist, darf raus aus dem Kopf und kann viel leichter losgelassen werden, weil es nicht verloren geht. Es kann auch helfen schriftlich zu planen, wann man was machen will und wieviel Zeit man dafür einplant. Wenn du z.B. eine riesige Aufgabe hast, die dich überfordert, dann teile sie in viele kleine Teile und plane jeden Tag ein bisschen Zeit dafür ein.‍

  • Hinterfrage deine Gedanken und Muster

Wenn du regelmäßig deine Gedanken und Gefühle aufschreibst, dann mach dir bewusst welche negativen Gedanken immer wieder auftauchen. Wie sprichst du mit dir selbst? Wohlwollend oder bösartig? Versuchst du dich glücklich zu machen oder andere? Musst du wirklich alles heute schaffen oder geht es auch morgen? Oder vielleicht gar nicht? Hinterfrag deine stressmachenden Gedanken und Verhaltensmuster und danach chill einfach mal.

  • Lebe mal in den Tag hinein

Um nicht ständig 1000 Schritte weiter zu sein im Kopf: Nimm dir immer mal wieder einen Tag, an dem du NICHTS vorhast. Du MUSST nichts machen. Leb den Tag von einer Aktivität zur nächsten. Nachdem du aufstehst, worauf hast du richtig Lust? Und nachdem du z.B. das leckerste Frühstück gegessen hast, worauf hast du dann Lust? Sei nicht immer im Kopf schon am Ende des Tages und allen To-Dos dazwischen sondern ganz präsent und höre auf deine Bedürfnisse.

Um das zu üben bin ich mal extra ein paar Tage alleine nach Österreich gefahren. Am Anfang wars richtig schwer. Aber dann HIMMLISCH :)

  • Achte auf genug Schlaf

Regelmäßiger und ausreichender Schlaf ist wichtig für die Regenerations- und Reperaturprozesse. Zu wenig Schlaf ist ein zusätzlicher Stressfaktor für den Körper. Vorm ins Bett gehen zur Ruhe kommen, Entspannungsübungen machen und nicht mehr aufs Handy schauen.

  • Reduziere bzw. vermeide Koffein

Durch Koffein werden die Nebennieren angeregt und es wird nochmal zusätzlich Cortisol ausgeschüttet. Das können wir in Phasen der inneren Unruhe gar nicht gebrauchen. Es kann außerdem die natürliche Cortisolkurve stören, die uns morgens wach macht und abends ruhiger werden lässt. Genieße lieber einen beruhigenden Kräutertee.

Hast du von den Tipps schon etwas ausprobieren können? Haben Sie dir geholfen?

Alles Liebe,

Tina