Mentale Balance

Yin und Yang - Harmonie von weiblicher und männlicher Energie

Wie du ein Ungleichgewicht erkennst, wie es sich auswirkt und wie du mehr in die Weiblichkeit kommen kannst.

7 Minuten

In unserer leistungs- und männerdominierten Gesellschaft kannst du als Frau oft das Gefühl haben nicht mithalten zu können und dich immer mehr auszubrennen. Energielosigkeit, Unruhe, Hautbeschwerden und Zyklusstörungen (und mehr) können die Folge sein.

Ich zeige dir in diesem Beitrag, warum es für dich vermutlich nicht gesund ist, immer mithalten zu wollen und in dem „höher, schneller, weiter“ Modus zu leben und wie das dein inneres Gleichgewicht beeinflussen kann.

Bedeutung von Yin und Yang

Von Yin und Yang hast du sicherlich schon gehört. Das Konzept hat seinen Ursprung in der alten chinesischen Philosophie. Sie sind zwei gegensätzliche Kräfte, die in der Natur und im Universum existieren und sich gegenseitig ergänzen. Sie stehen für Gleichgewicht und Harmonie und sind in allen Bereichen des Lebens zu finden.

Mangels passender Begriffe wird Yin bei uns als „weibliche Energie“ und Yang als „männliche Energie“ bezeichnet. Dabei ist wichtig, dass sowohl das weibliche als auch das männliche Geschlecht beide Energien in sich hat, jedoch in verschiedenen Ausprägungen. Frauen tendieren dazu ausgeglichener zu sein, wenn sie mehr in der Weiblichkeit sind. Männer fühlen sich tendenziell in der Männlichkeit wohler. Es geht jedoch immer darum, wie DU dich in deiner Balance fühlst.

Eigenschaften

Yin und Yang haben viele Eigenschaften und Symbole, die mit ihnen verbunden sind. Hier sind einige gängige:

Mond - Yin Energie

Attribute von Yin:

• Weiblich • Passiv • Dunkel • Kalt • Sanft • Langsam • Intuitiv • Pflegend

Symbole des Yin:

• Mond • Wasser • Erde • Nachtzeit • Schatten • Winter • Schwarz • Die schwarze Hälfte des Yin-Yang-Symbols

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Sonne - Yang Energie

Attribute des Yang:

• Männlich • Aktiv • Warm • Hart • Schnell • Logisch • Schützend

Symbole des Yang:

• Sonne • Feuer • Himmel • Tageszeit • Sonnenlicht • Sommer • Weiß • Die weiße Hälfte des Yin-Yang-Symbols

Das Symbol

Das Yin-Yang-Symbol selbst ist vielleicht das bekannteste Symbol im Zusammenhang mit diesem Konzept. Es zeigt einen Kreis mit zwei wirbelnden Hälften, einer schwarzen und einer weißen, mit einem Punkt der entgegengesetzten Farbe in jeder Hälfte. Dieses Symbol steht für die komplementäre und voneinander abhängige Natur von Yin und Yang und dafür, dass sie ständig in Bewegung sind und in Wechselwirkung zueinander stehen.

Die Bedeutung von Yin und Yang in der chinesischen Medizin

In der traditionellen chinesischen Medizin werden Yin und Yang zur Diagnose und Behandlung von Krankheiten eingesetzt. Die Mediziner gehen davon aus, dass der Körper aus verschiedenen Energiebahnen besteht und dass Krankheiten entstehen, wenn diese Bahnen blockiert oder unausgewogen sind. Indem sie das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang wiederherstellen, können Heilung und Wohlbefinden gefördert werden.

Yin und Yang im alltäglichen Leben

Die Prinzipien von Yin und Yang lassen sich auf das tägliche Leben anwenden, von der Ernährung bis hin zum Umgang mit anderen Menschen.

Ein Zuviel an Yang-Energie (also immer im Tun sein, im Kopf sein, viel leisten) kann beispielsweise zu Stress und Burnout führen, während ein Zuviel an Yin-Energie (nur Ruhe und Entspannung) zu Lethargie und Depression führen kann. Wenn wir diese Kräfte verstehen und ausgleichen, können wir ein gesünderes und erfüllteres Leben führen.

Die heutige Gesellschaft ist stark von Yang Energie geprägt. Der- oder diejenige, die am meisten leistet, bekommt die meiste Anerkennung. 40 Stunden die Woche Produktivität wird erwartet und Ausruhen und Entspannung (Yin) führt oft zu einem schlechten Gewissen. Dabei ist es für Frauen mit ihrem Zyklus schwierig, durchgehend viel Leistung zu bringen, da die Energie schwankt. Im Vergleich zu der gleichbleibenden Energie von Männern führt das zu Frustration und Gefühlen von Unterlegenheit und Druck.

Wie kann unser Yin außer Balance geraten?

Es gibt viele Faktoren, die zu einem Ungleichgewicht der Yin-Energie im Körper beitragen können. Hier sind einige häufige:

  • Stress: Chronischer Stress kann zu einer überaktiven Yang-Energie führen. Das Streben nach ständiger Kontrolle und Überanalysierung erschöpft mit der Zeit die Yin-Energie.
  • Nur für andere da sein: Wenn du nur versuchst die Bedürfnisse anderer zu befriedigen und dich selbst übergehst, dann führt das schnell dazu, dass du das Gefühl für dich verlierst. Achte auch darauf zu empfangen, statt nur zu geben!
  • Ungesunde Ernährung: Der Verzehr von zu vielen Yang-fördernden Lebensmitteln wie scharfen oder frittierten Speisen, Koffein und Alkohol kann das Gleichgewicht von Yin und Yang im Körper stören.
  • Überanstrengung: Übermäßige körperliche Aktivität oder Arbeit ohne angemessene Ruhepausen und Erholung kann die Yin-Energie verbrauchen. Achte auf deine Bedürfnisse!
  • Emotionales Ungleichgewicht: Anhaltender emotionaler Stress oder Emotionen wie Wut, Angst oder Trauer können die Yin-Energie mit der Zeit verbrauchen. Ein fehlendes Gefühl von Sicherheit, Erdung und Urvertrauen spricht für einen Mangel an Yin Energie.
  • Umweltfaktoren: Übermäßige Hitze, Trockenheit oder Umweltverschmutzung können ebenfalls das Gleichgewicht stören.
  • Alterung: Mit zunehmendem Alter verliert unser Körper auf natürliche Weise etwas Yin-Energie, was zu Ungleichgewichten führen kann.

Es ist wichtig zu verstehen, dass jeder Mensch andere Bedürfnisse hat, und dass das, was bei einer Person das Gleichgewicht von Yin und Yang stört, eine andere Person nicht in gleicher Weise beeinträchtigen kann.

Wenn Yin und Yang außer Balance sind, kann das zu körperlichen Beschwerden führen

Ein Überschuss an Yin-Energie im Körper kann sich in Symptomen wie Lethargie, Kälte und Depression äußern. Ein Ungleichgewicht von Yin kann auch Verdauungsprobleme, Wassereinlagerungen und ein geschwächtes Immunsystem verursachen.

Andererseits kann ein Überschuss an Yang-Energie zu Symptomen wie Unruhe, Angstzuständen und Schlaflosigkeit führen. Auch Bluthochdruck, Herzklopfen und Kopfschmerzen können die Folge sein. Die innere Unruhe, die zur Ausschüttung von Stresshormonen führt, kann zu einem unregelmäßigen Zyklus, Hautproblemen, Entzündungsprozessen und vielem mehr führen.

Neben den körperlichen Symptomen kann ein Ungleichgewicht von Yin und Yang auch unser emotionales und geistiges Wohlbefinden beeinträchtigen. Zu viel Yin-Energie kann zum Beispiel zu Gefühlen von Traurigkeit und Isolation führen, während zu viel Yang-Energie zu Wut und Reizbarkeit führen kann.

Wenn du den Verdacht hast, dass deine Yin-Energie aus dem Gleichgewicht geraten ist, solltest du auf die Signale deines Körpers achten und dir bei Bedarf Hilfe von einem ganzheitlichen Mediziner oder Therapeuten/Coach holen. Sie können dir helfen, die Ursachen für ein Ungleichgewicht zu ermitteln und geeignete Behandlungen oder Änderungen der Lebensweise empfehlen.

Meine Erfahrung mit Yin und Yang

In der Zeit als meine Symptome von Neurodermitis, Akne und einem unregelmäßigen Zyklus am schlimmsten waren, habe ich auch am meisten in meiner Yang Energie gelebt.

Ich habe keine Sicherheit oder Urvertrauen gespürt und wollte das durch KONTROLLE kompensieren. Ich war richtig viel in meinem Kopf und habe alles analysiert und spontan oder planlos zu sein war überhaupt keine Option. Ich habe versucht immer produktiv zu sein und mir kaum Ruhe gegönnt. Ich bin ständig in meinem Kopf alles durchgegangen, habe analysiert, was ich gegessen habe und was daran falsch war, ob ich schon genug Sport gemacht habe die Woche, was ich geleistet habe und was ich noch besser machen muss. Und so wollte ich erreichen, dass es mir besser geht… Nur, dass es mir damit immer schlechter ging, statt besser.

Meine Symptome waren stark auf einer Seite (links) und eine Freundin machte mich darauf aufmerksam, dass einseitige Symptome auf ein Ungleichgewicht von Yin und Yang hinweisen könnten und fragte mich, ob das ein Thema bei mir sein könnte. SOWAS VON JA :D

Erst dann wurde mir klar, wie sehr ich in meiner Kontrolle und meinem Kopf gefangen war und habe kleine Schritte unternommen, um wieder mehr Ruhe zuzulassen. Dafür habe ich u.a. meditiert (mehr dazu im Post über Meditation) und mein Urvertrauen und meine Erdung wieder mehr gestärkt.

Tipps für mehr weibliche Energie

Tipps, um mehr in die weibliche Energie zu kommen

  • Übe dich in Achtsamkeit: Achtsamkeitspraktiken wie Meditation, Yoga und tiefes Atmen können helfen, den Geist zu beruhigen und die Entspannung zu fördern, was die Yin-Energie steigern kann.
    Sehr hilfreich sind Meditationen zur Erdung und für dein Wurzelchakra (wo das Urvertrauen seinen Ursprung hat), bei denen du dich über Wurzeln mit dem Boden verbindest. Suche einfach mal bei z.B. Youtube oder Spotify nach passenden Meditationen.
  • Gönn dir mehr Ruhe: Lege Wert auf ausreichend Schlaf und Ruhe, da dies wichtig ist, um die Yin-Energie wieder aufzufüllen. Achte darauf, eine ruhige Schlafumgebung zu schaffen und eine regelmäßige Schlafroutine zu etablieren.
  • Esse kühlende Lebensmittel: In der traditionellen chinesischen Medizin werden Lebensmittel entweder als Yin oder als Yang klassifiziert, und der Verzehr von kühlenden oder Yin-fördernden Lebensmitteln kann helfen, überschüssige Yang-Energie auszugleichen. Beispiele für kühlende Lebensmittel sind Gurke, Wassermelone, Tofu und grüner Tee.
  • Verbringe Zeit in der Natur: Ein Aufenthalt in der Natur, z. B. in Parks oder Wäldern, kann dazu beitragen, in ein Gefühl der Ruhe und Gelassenheit zu kommen. Barfuß gehen fördert das Gefühl der Erdung. Stelle dich bewusst in einem festen Stand barfuß auf den Boden und spüre rein, wie sich das anfühlt.
  • Praktiziere Selbstfürsorge: Führe Praktiken der Selbstfürsorge durch, wie z. B. entspannende Bäder, Massagen oder Dinge, die dir Freude und Entspannung bringen. Dies kann helfen, Stress abzubauen und das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang zu fördern.
  • Nimm deinen Körper wieder mehr wahr: Tanze, streichel dich, umarme dich selbst, wertschätze deinen wunderbaren Körper, durch den du das Leben genießen kannst.
  • Wertschätzende Zeit und Austausch mit anderen Frauen hilft wieder mehr in die weibliche Energie zu kommen. Dazu kannst du auch mal nach Frauenkreisen in deiner Umgebung schauen. Das ist eine wunderbare Art, um zusammenzukommen und dich mit Frauen zu verbinden.
  • Gönne dir zwischendurch wirklich Entspannung ohne schlechtes Gewissen! Es ist ok, wenn du einfach mal nichts tust. Siehe es als Ausgleich zur Aktivität und als eine Pflicht, um deine Energie wieder aufzuladen.

Fazit

Um dein inneres Gleichgewicht und dein Wohlbefinden zu bewahren ist es wichtig, dass du darauf achtest, nicht zu sehr in der männlichen oder weiblichen Energie zu sein, sondern ein gesundes Verhältnis aus Kontrolle und Loslassen, Ruhe und Aktivität hast.

Für mich war die Erkenntnis, dass meine Yin Seite mehr Beachtung braucht, ein wichtiger Schritt Richtung Ausgeglichenheit und Harmonie.

Alles Liebe, Tina